Tierüberschussproduktion

Weil wir Fleisch und Milch über unseren Verbrauch produzieren,
müssen wir diesen Überschuss in die „Nicht-EU“ dann exportieren.
Die Exporteure haben diesen „Lebendtiermarkt“ für sich entdeckt
und keiner muss wissen, welches „tierische“ Elend sich da versteckt.

Als Export von landwirtschaftlichen Produkten wird das deklariert,
natürlich direkt oder indirekt vom Staat oder der EU subventioniert.
Die Landwirte in den Nicht-EU-Staaten können dabei nur verlieren.
Zu diesen subventionierten Preisen können sie nicht produzieren.

Sie produzieren mehr Milch und die Preise fallen zum Verdruss
und Bullenkälber sind bei der Milchproduktion der „Überschuss“!
Denn nur für die Fleischvermarktung sind sie noch zu verwenden
und werden letztendlich in den Nicht-EU-Staaten ihr Leben beenden.

Immer mehr Menschen werden vegan und ich kann es verstehen,
sie wollen Tiere nicht im Stall und auf den Transporten leiden sehen.
Weil die Preise am Markt verfallen, wird immer mehr produziert,
damit der Landwirt sein Auskommen behält und dabei nicht verliert.

Die Massentierställe werden immer größer und es wird rationalisiert,
und man braucht nicht sehr lange überlegen, wer dabei wohl verliert.
Anstatt das Vertrauen der Verbraucher wieder für sich zu gewinnen,
scheint die Hoffnung auf „Tierwohl“ und Transparenz zu zerrinnen.

Die Landwirte sitzen in den Ausschüssen und auch fest in der Politik.
Sie entscheiden mit über die Verteilung der Gelder und für ihr Glück.
Der Tierproduzent dabei nie seine Planungen aus den Augen verliert,
der Verbraucher hat mit seinen Steuern diesen Markt schon finanziert.

© Rainer Dambroth – 12.02.2021 – www.overline-poetry.de

Anmerkung:
Laut einer Statistik aus dem Jahr 2020 gibt es rund 3,9 Millionen Milchkühe in Deutschland. Das heißt, dass genau so viele Kälber geboren werden und vermarktet werden müssen, nämlich 3,9 Millionen Kälber.

Was tun?
🔗 Weniger Kuhmilch = weniger Milchkühe = weniger Kälber = weniger Lebendtierexporte!