Der braune Baum

Der braune Baum ist sehr morsch und in der hohlen Krone krank
und das Holz eignet sich weder zum Bauen noch für den Schrank.
Er will den „notleidenden Bäumen“ Schutz und Sicherheit spenden,
aber auch sie werden dann braun und als morsche Bäume enden.

Der braune Baum, so lehrt die Geschichte, erinnert an alte Zeiten,
als er zwischen braunen Bäumen stand, konnte er Sorgen bereiten.
In früheren Zeiten fegte der Sturm durch sein noch frisches Geäst,
doch morsch und bedeckt mit braunen Laub, steht er nicht so fest.

Die Äste und Zweige sind als Führung für die Blätter dann der Halt,
sind braun geworden, wie auch bei anderen Bäumen in dem Wald.
Auch die bunten Blätter an den braunen Bäumen werden nicht alt,
denn an braunen Ästen verfärben auch die Blätter braun sehr bald.

Braune Bäume sieht man inmitten von anderen braunen Bäumen,
weil sie dann gemeinsam von großen braunen Wäldern träumen.
In einem gesunden Mischwald zu stehen, das ist nicht „ihre Welt“,
denn nur die „braune Monokultur“ ist alles, was für sie dann zählt.

Werden den jungen Bäumen schon aufgepfropft die braune Triebe,
weil den jungen Bäumen fehlte die fürsorgliche Pflege mit Liebe,
müssen wir uns nicht über braun werdendes Blattwerk entsetzen,
oder weil wir die rechte Richtungsgebung auch sehr unterschätzen.

Der braune Baum in der Monokultur anfällig für Holzwurmschaden,
aber nur im Mischwald ist man geschützt vor den Holzwurmmaden.
Bei einem Flächenbrand ist der braune Wald nicht zu kontrollieren
und bei dem Brand werden nicht nur die braunen Bäume verlieren.

Besonders im Osten die stärker wachsenden „braunen Kulturen“,
als ein Zeichen der im Osten zu lange gepflegten Monokulturen.
Im eingezäunten Bereich konnten sie als Monokultur nur existieren,
weil sie bei der „russischen Kulturenpflege“ konnten nicht verlieren.

Alte Bäume einer Monokultur lassen sich sehr schlecht verpflanzen,
weil sie sich gerne im Schutze der Monokulturen dann verschanzen.
Sie lassen sich von dem Wind von der rechten Seite gut umwehen,
aber sie nicht immer das Ziel der rechten Forstwirtschaft verstehen.

© Rainer Dambroth – 27.07.2022 – www.overline-poetry.de