Wir grillen und der Mann als Grillmaster

Der Mann sagt zu der Frau: Heute abend wollen wir grillen,
du brauchst dann nicht zu kochen und darfst nur „chillen“.
Liebling, ich feuere für uns unseren Holzkohlegrill dann an
und zeige dir, was ich als ein „Grillmaster“ alles leisten kann.

Liebling, wir laden für heute abend noch unsere Freunde ein.
Du hast doch keine Arbeit und sitzt nicht am Tisch so allein.
Als erstes brauchen wir alles, was man zum Grillen braucht.
Kannst du es besorgen, ich sorge, dass der Grill dann raucht.

Ich stelle schon den Grill für das gemeinsame Grillen bereit,
deswegen habe ich für das Einkaufen jetzt selbst keine Zeit.
Denke an die Getränke und vergiss auch die Grillkohle nicht,
denn rohes Fleisch auf dem Grill, schmeckt nun mal nicht.

Während ich so warte auf Kohle und das Fleisch für den Grill,
entspanne ich mich mit einem Bier, was ich mir jetzt holen will.
Ich freue mich, dass ich meine geliebte Frau verwöhnen kann,
denn sie verwöhnt doch das ganze Jahr, ihren geliebten Mann.

Die Frau fährt zum Markt und zum Fleischer ihres Vertrauens,
denn wenn schon Fleisch, dann nicht „das Fleisch des Grauens“.
Sie bringt auch die Zutaten mit für den Salat und das Dessert,
der Mann verbringt seine Vorbereitungen ganz unbeschwert.

Das Fleisch und die Würstchen kommen vom glücklichen Tier.
Der Mann bringt sich in Stimmung mit einem weiteren Bier.
Die Frau deckt den Tisch ein und stellt schon die Geträne kalt.
denn eingeladenen die Freunde kommen an, auch schon bald.

„Ich habe mich schon mit einem Bierchen in Stimmung versetzt,
dann wirke ich völlig entspannt und nicht wie du, so abgehetzt!“
Die geladenen Freunde treffen mit guter Laune bei uns dann ein
und meine Frau bietet die Getränke an: Wasser, Bier oder Wein.

Es geht los und ich lege die Würstchen und Fleisch auf das Rost.
Ich hebe meine Flasche und rufe zu meinen Freunden ein „Prost“.
Die Freunde nehmen sich schon mal Brot, Soßen und den Salat,
was meine Frau lecker zubereitet und appetitlich angerichtet hat.

Beim siebten Bierchen verlor ich doch am Grill den Überblick,
das Fleisch brennt etwas an, aber ich habe noch großes Glück.
Ich reiche meiner Frau die Würstchen und das Fleisch vom Grill
Sie reicht den Teller herum und jeder kann nehmen, was er will.

Nachdem die Freunde gut gesättigt und zufrieden gegangen,
habe mittlerweile ich doch mein zehntes Bierchen angefangen.
Die Freunde bedankten sich nur bei mir für das leckere Essen.
Das meine Frau wesentlich beteiligt war, das wurde vergessen.

Die Frau räumt still den Tisch ab und stellt den Abwasch bereit.
Ich räume noch den Grillplatz auf, denn es wird auch jetzt Zeit.
Still arbeiten wir nebenander, sie wäscht noch ab das Geschirr.
Die Stimmung wirkt sehr angespannt, was ist jetzt bloß mit ihr.

Ich sage meiner Frau, dass man dieses bald wiederholen sollte.
Sie braucht dann nicht zu kochen, worauf sie mit mir schmollte.
Erkenntnis: Nicht jede Idee kommt bei unseren Frauen gut an
und beweist, dass man Frauen nicht alles recht machen kann.

© Rainer Dambroth – 22.05.2021 – www.overline-poetry.de