Putin, das russische Rumpelstilzchen

Bei Ärger bläht mein Gesicht, wie beim erregten Kugelfisch
und dann schlage mit Fäusten wütend auf den Tagungstisch.
Werde ich wütend, dann stampfe ich auf, mit beiden Füssen,
wenn ich Befehlsempfänger im Kreml dann werde begrüßen.
Ich verhalte mich, wie ein Kind vor den Supermarktkassen,
dem die Eltern ein begehrtes Spielzeug nicht kaufen lassen.

Ach, wie gut, dass die russischen Bürger mir alles glauben.
Ich, das russisches Rumpelstilzchen, kann mir viel erlauben.


Ich will nicht, dass die Nato neue Mitglieder hinzu gewinnt
und meine Hoffnung auf ein russisches Großreich zerrinnt.
So der geniale Gedanke: Ich komme als Friedensmissionar,
um die Ukraine fest mit Russland zu verbinden, das ist klar.
Beim Einmarsch gehofft, dass nur russische Fahnen wehen,
aber diese Wehrhaftigkeit, dass konnte ich nicht verstehen.

Ach, wie gut, dass die russischen Bürger es nicht vermissen.
Ich, das russische Rumpelstilzchen, habe gar kein Gewissen.


Giftig werde ich mich meiner politischen Gegner entledigen
und selbst in der Kirche sie nur meine „Wahrheit“ predigen,
Auch der russische Geistliche Kyrill war mal ein KGB-Agent
und auch darauf gedrillt, dass er nur meine Meinung nennt.
Unbequeme Konkurrenten lasse ich in ein Gulag wegsperren
und lange Zeit eingesperrt, da können sie sich nicht wehren.

Ach, wie gut, dass russische Bürger mich immer noch ehren.
Ich, das russische Rumpelstilzchen, den Aufstand abwehren.


Ich will ohne jeden Widerspruch das russische Reich führen
und mich für alle Ewigkeiten dann zum Präsidenten küren.
Aber zuvor musste die russische Verfassung noch novelliert
und in der Zwischenzeit vom KGB-Mann Medwedew regiert.
Die Marionette Medwedew wurde von mir dann so gelenkt
und weiter geführt, wie ich, der Präsident in Spe, es denkt.

Ach, wie gut, dass russische Bürger noch auf mich setzen.
Ich, das russische Rumpelstilzchen, weiß das zu schätzen.


Ach wie gut, dass kein russischer Bürger die Wahrheit weiß,
dass ich, Putin, auf Meinungsfreiheit und freie Presse scheiß.
So kann ich den Bürgern nur meine „Wahrheit“ suggerieren,
denn beim KGB gelernt, das KGB-Agenten niemals verlieren.
Ich, das russische Rumpelstilzchen, werde sehr viel riskieren,
aber wenn die russischen Bürger in Not, werde ich verlieren.

Ach, wie gut, dass die russischen Bürger mir alles vergeben.
Ich, das russisches Rumpelstilzchen, fordere auch ihr Leben.


© Rainer Dambroth – 14.05.2023 – www.overline-poetry.de