Wem Gott gibt ein Amt, dem gibt er auch Verstand

Diesen Sinnesspruch werde ich hier nicht kommentieren,
sonst kann ich beim nächsten Amtsbesuch nur verlieren.
Beim Amt, da trägt man nach, einen solchen Kommentar,
weil es angeblich nicht die Praxis und ist somit nicht wahr.

Vom Stapel nimmt man herunter den nächsten Bittsteller.
Jeder der Wartenden hofft, geht es nicht doch schneller?
Es dauert in einem Amt nun mal seine Bearbeitungszeit,
bis man im Amt ist für den Nächsten zum Handeln bereit.

Mit dem Wort Amt dahinter kann man nichts erzwingen,
aber dann man sollte Geduld und auch Zeit mitbringen.
Eile darf man nicht erwarten, hier geht alles seinen Gang,
im Amt „hangelt“ man sich jeden Tag an Akten entlang.

In den Ämtern gibt es Pferde, sie wiehern zum Himmel,
in „Bürgerdeutsch“ nennt man sie auch Amtsschimmel.
Es gibt einen Sinnesspruch, aber ich sage es wie es ist,
so manches mal, macht ein Amtschimmel sehr viel Mist.

Denn für manches, wie es in einem Amt wird praktiziert,
man den Glauben an eine praxisnahe Bearbeitung verliert.
Eines sollte die Mitarbeitern vom Amt schon interessieren,
dass wir sie mit den Steuergeldern der Bürger finanzieren.

Aufgrund einer nicht immer ganz klaren Gesetzesvorlage,
werden Ausführungen für den Bürger auch mal zur Plage.
Aber warum ganz einfach, wenn es geht auch kompliziert?
Das Wichtigste ist dabei, dass nur der Bürger dabei verliert!

Manchmal werden in einem Amt auch Dinge beschlossen,
die die Bürger verärgern und die werden dann verdrossen.
Es wurde wohl nicht richtig recherchiert oder nachgedacht,
oder einen Profi gefragt, wie man es hätte richtig gemacht.

Der Begriff „Amt“ im Volksmund schon so negativ besetzt,
das man „Amt“ durch wohl klingende Namen hat ersetzt.
Das Arbeitsamt wurde in „Agentur für Arbeit“ umbenannt.
Das „Sozialamt für Arbeitsfähige“ als „Jobcenter“ bekannt.

Jeder neuen Akte wird eine neutrale Bearbeitung garantiert,
denn der private oder geschäftliche Stress nicht interessiert.
Im Amt die „Augenhöhe“ und ein angemessener Ton zählt,
sonst hat man doch sein Begehren schon im Vorfeld verfehlt.

© Rainer Dambroth – 29.08.2021 – www.overline-poetry.de

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